Gründerzeit

Zwecks Gründung eines Schützenvereins im Amt Levern trafen sich am 29. Mai 1921
ca. 50 Mitbürger in der Gaststätte Piel in Hollwede. 40 Mitglieder traten an diesem Tage
dem Schützenverein Hollwede bei und wählten aus ihrer Mitte den 1. Vorstand.

1. Vorsitzender Axel Rümke
Niedermehnen
1. Schriftführer Wilhelm Stothfang
Niedermehnen
1. Kassierer Wilhelm Stothfang
Niedermehnen

Der gewählte Vereinswirt Wilhelm Piel stellte dem Schützenverein seinen Schießstand
zur Verfügung.

In der 1. Generalversammlung am 31. Juli 1921 wurde unter anderem eine Entscheidung
getroffen, die bis heute Gültigkeit hat. In der Frage der Kopfbedeckung entschied man
sich für die Mütze.
Am 27. und 28. August wurde das erste Schützenfest bei Piel, Hollwede in 2 Zelten gefeiert.

Im Herbst 1921 wurde von der Fa. Everding, Osnabrück für 7100 Mark eine Fahne gekauft.

Offensichtlich bereitete die Finanzierung der Fahne Probleme. So ist im Protokollbuch
zu lesen:
„Die Mehrheit der Versammlungsteilnehmer stimmten für eine Sammlung freiwilliger Gaben
unter den Mitgliedern für die Fahne. In jeder Ortschaft wurden Mitglieder bestimmt, mit Hilfe einer Liste solche zusammenzubringen.“

Zur Fahnenweihe am 20. und 21.Mai 1922 waren die Vereine Westrup, Wehdem, Arrenkamp,
Haldem, Reiningen, Oppenwehe, Tielge, Rahden und Blasheim eingeladen. Am Fest nahmen
aber nur Rahden mit 40 Schützen, Oppenwehe (25 Schützen) und Westrup (20 Schützen) teil.

Der Festakt fand auf der Wiese von Gottlieb Kleybrink statt. Die Weihrede hielt Major Bock aus Rahden.

Auf einer Vorstandssitzung am 2. Januar 1923 wurde der Verein in 2 Kompanien gruppiert.
Zur 1. Kompanie gehörten die Ortschaften Niedermehnen und Hollwede. Die Ortschaften Twiehausen, Destel und Levern wurden in der 2. Kompanie zusammengefasst. In das Offizierkorps der 2. Kompanie wurden gewählt

- Hauptmann Wilhelm Kolbus, Levern
- Adjudant Wilhelm Nunnenkamp, Levern
- 1.Offizier Rudolf Schüttenberg, Levern

Vervollständigt wurde das Offizierkorps von 3 weiteren Offizieren sowie Feldwebel und Stellvertreter.

Die Offiziere sollten nach Möglichkeit mit Degen und die Schützen mit Gewehren antreten.
Sämtliche Vereinsmitglieder haben mit Vereinsmützen zu erscheinen.

Auf der Generalversammlung am 28. Juli 1923 wurde der Schützenkamerad Emil Richter zum 1. Vorsitzenden und Major gewählt.

Auf der Jahreshauptversammlung am 8. Februar 1924 erhielt der Schützenverein Hollwede mit der 1. Satzung auch den offiziellen Vereinsnamen

„ Allgemeiner Schützenverein Hollwede Sitz in Hollwede. „

Der Schützenkönig 1925 wurde erstmals durch Schießen auf einen Adler ermittelt. Die Beiwerksschützen erhielten als Geldpreis für die Krohne 10 Mark, das Zepter 7 Mark und den Apfel 5 Mark.

Diese Geldpreise wurden aber nur in diesem einen Jahr gezahlt. Außerdem wurde eine 18 Personen umfassende Reitergruppe gegründet, die von Hauptmann Christian Ohlendiek, Niedermehnen angeführt wurde. Wenn der König weiter entfernt wohnte, sollte diese die Spitze der Marschtruppe bilden.

Ein sehr bemerkenswerter Ausschnitt des Protokolls der Generalversammlung vom 6. Februar 1926 ist hier wörtlich abgedruckt. Zu 14 (Aus der Satzung) wurde beschlossen:
„Jedes Mitglied ist verpflichtet, falls es keinen genügenden Entschuldigungsgrund hat, an dem Fest teilzunehmen. Wer den Befehlen des 1. Vorsitzenden betreffs des Antritts zu den
Festlichkeiten unentschuldigt keine Folge leistet, hat eine Strafe von einer Mark zu zahlen.“

Das Wort „ Horrido“ galt ab 1929 als Begrüßungsgruß.

Das Hollweder Vereinsleben bestand in großem Maße aus Ãœbungs- und Preisschießen. Die besten Schützen erzielten hier durchschnittlich 35 Ringe. Beim Preisschießen wurden bereits 2 Klassen gebildet. Im Mai 1931 konnte der Verein 630 Patronen und 1085 Hülsen sein Eigen nennen.

Am 4. und 5. Mai 1931 feierte der Hollweder Schützenverein sein 10-jähriges Bestehen. Als Gäste waren die Nachbarvereine Kleinendorf, Varl, Varlheide, Oppendorf, Wehdem und Westrup eingeladen. Jeder Verein erhielt ein Abzeichen.

In den Protokollen der nächsten Jahre und Veranstaltungen spiegelt sich immer und mit zunehmender Deutlichkeit die wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten verbunden mit den Veränderungen der politischen Verhältnisse wieder. So wurde auf den meisten Festen und Veranstaltungen ein dreifaches Hoch auf den Reichspräsidenten sowie später den Reichskanzler ausgesprochen und das Deutschlandlied sowie das Horst Wessel Lied gesungen.

Der Bestand an Patronen und Hülsen wurde öfter kontrolliert und die Ausgaben vom Vorstand überwacht.

Im Jahre 1932 wurde wegen der wirtschaftlichen Lage kein Schützenfest gefeiert und kein Betrag kassiert.

Für die Teilnahme am 25-jährigen Bestehen sollte jeder teilnehmende Schütze 2 Reichsmark, jedoch maximal gesamt 20 Reichsmark, aus der Vereinskasse erhalten. Neue Mitglieder wurden auf den Versammlungen namentlich aufgenommen.

In den Folgejahren wurden durchschnittlich 20 Reichsmark für die Winterhilfe aus der Vereinskasse bewilligt.

Das Schützenfest 1934 wurde nur 1 Tag in eigener Regie gefeiert. Der S.A. Reitersturm nahm auch teil. Schützenkönig wurde nach heftigem Kampf um den Adler Karl Warner. Er hatte zum zweiten Mal nach 1925 die Königswürde inne.

Im Jahre 1936 wurde der Schützenverein dem Westf. Heimatbund angeschlossen. Ein im Februar 1937 gefasster Beschluss zum Beitritt des Deutschen Schützenbundes wurde im Mai des gleichen Jahres revidiert und für 1 Jahr zurückgestellt.
Stattdessen wurde eine aktive Schießgruppe zusammengestellt. Zu ihr zählten die Schützenkameraden Jochmann, Siebe, Kassebaum, Börninghaus, Hüffmeier, L.Wehmeier, Fortriede, Dr. Middendorf, Rohlfing, Warner, Rümke 22, Stevener, Sporleder, Stothfang 18 und Piel.

Im gleichen Jahre holte die amtierende Majestät Nikolaus Ständer mit dem 171 Schuß den Adler nochmal von der Stange und wurde wieder zum König proklamiert.

Die Bekanntgabe des Festes erfolgte in 3 Zeitungen, der Lübbecker, der Rahdener und den Westfälischen Neuesten Nachrichten.

Am 30. Juni 1937 mußte kurzfristig und unerwartet eine Generalversammlung einberufen werden, zu der 40 Schützenbrüder erschienen. Der Verein war in einer Zwangslage. Ohne Beitritt zum Deutschen Schützenbund, der auch gleichzeitig ein Teil der Haftpflicht übernimmt, darf kein Schützenfest gefeiert werden. Dem Beitritt wurde zugestimmt. Daraufhin legte der 1. Vorsitzende Emil Richter sein Amt nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Wilhelm Stegmann, Niedermehnen 45 gewählt.

Beim Königschießen 1939 schossen auch die Jungschützen das erste Mal auf einen Adler.

Mit Christian Schröder als Altkönig und Willi Heldmann als Jungkönig feierte der Schützenverein Hollwede eine Woche später sein siebzehntes Schützenfest in traditioneller Art und Weise. Es sollte das vorerst letzte Fest gewesen sein.


Am 1. September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus. Die Bevölkerung hatte andere Sorgen und Nöte. Auch Hollweder Schützenbrüder, Freunde, Nachbarn oder Verwandte wurden einberufen.

Während des Krieges ruhte das Vereinsleben.

Fotobuch 2023 ist jetzt online

27.01.2024 15:47

Zum Fotobuch

mehr…

Terminkalender 2024

01.01.2024 00:00

Terminkalender 2024

mehr…

Das Fotobuch 2022 ist jetzt online

07.01.2023 09:47

Zum Fotobuch

 

mehr…